Stadtbezirk Wola wächst und wächst
Der Skyliner entsteht in einem der bekanntesten Stadtbezirke der Stadt. Obwohl das Viertel Wola erst am 8. April 1916 administrativ in die Stadt eingeschlossen wurde, gehörte es auf seine Weise immer schon zu Warschau. Hier wurden die polnischen Könige gewählt, hier entstand die Warschauer Schwerindustrie und hier schließlich kämpften und litten die Menschen während des Warschauer Aufstandes, vor allem während des Massakers von Wola vom 5. – 07. August 1944. Die Geschichte meinte es nicht immer gut mit dieser Ecke, doch jetzt scheint sie endlich die Mühe und Anstrengungen belohnen und die Leiden vergelten zu wollen. Wola wird langsam aber sicher zum verlängerten Arm der Warschauer City und zum teuersten Eck in der Hauptstadt.
Der Skyliner in guter Nachbarschaft

In unmittlerbarer Nähe des Skyliners stehen schon der Warsaw Spire und der Warsaw Trade Tower mit entsprechend 220 und 208 Metern Höhe. Auf der gegenüberliegenden Seite des Daszyński-Kreisverkehrs wird aktuell eifrig der Generation Park mit einer Höhe von 195 Metern gebaut. In der Mitte befindet sich die Endstation der U-Bahn-Linie 2, welche aktuell Richtung Westen ausgebaut wird. Die Investoren interessieren sich seit ein paar Jahren für dieses Bauland, da es billig ist (lies: ehemaliges Industriegebiet) und infrastrukturell bestens angeschlossen ist.
Mit dem nachfolgenden Link gelangen Sie auf eine Google-Map. Dort eingezeichnet ist der Wolkenkratzer und umliegende Gebäude, die fertiggestellt sind oder sich momentan im Bau oder in Planung befinden.
Warschaus Wolkenkratzer auf einer Stadtkarte
Das Bauprojekt im Überblick
Das Projekt nennt sich offiziell Skyliner und wird von den Straßen Towarowa und Prosta umschloßen. An deren Kreuzung befindet sich die Metrostation Rondo-Daszynskiego. Es wird auch nur ein Gebäude gebaut und nicht, wie so oft, ein Gebäudekomplex. Der Bau begann schon 2014 mit den unterirdischen Vorbereitungsarbeiten. Es musste zunächst eine 33 Meter tiefe Schlitzwand entstehen, welche das Baugrundstück absichert und somit auch ermöglicht, dass der oberirdische Teil schneller fertiggestellt werden kann. Dieses Jahr soll es dann über NormalNull weitergehen und in ca. 30 Monaten wird der Skyliner einzugsbereit sein. Um 2019 herum sollen also die ersten Mieter einziehen.
In den obersten zwei Stockwerken wird es eine Skybar geben. Darunter werden dreißig Etagen Büros folgen. Ganz unten werden Handels- und Dienstleistungsflächen zur Verfügung gestellt. Unterirdisch werden Parkplätze für 428 Autos und 500 Fahrräder angeboten.
Zahlen und Fakten
Name | Bezeichnung |
---|---|
Gesamthöhe | 195 m |
Stockwerke oberirdisch | 45 |
Stockwerke unterirdisch | 5 |
Parkplätze | 428 für Autos / 500 für Fahrräder |
Fahrstühle | 21 + 1 Panoramafahrstuhl |
Skybar | in 165 Meter Höhe / Fläche: 798 m² |
Kosten | ca. 100 Millionen EUR |
Büroklasse | BREEAM Excellent (zur Notenliste) |
Gesamtfläche - Nutzfläche - Bürofläche | 94.000 m² 72.000 m² 43.633 m² |
Von der Rezeption bis zur Metrostation wird man nur 7(!) Meter laufen müssen, wie der Investor auf der Pressemitteilung bekannt gab.
Interessant gestalten sich auch die Pfeiler-freien Büroecken. Obwohl ich nicht unbedingt ein Fan bin von Open-Space-Büros und lieber am Boden bleibe, kommt dennoch etwas Neid auf, denn solch atemberaubenden Blicke hat man von unten einfach nicht.

Der Investor
Die Investition hat die Firma Karimpol Polska ins Leben gerufen. (www.karimpol.com) In Warschau hat sich der Investor 1996 angesiedelt, wohlwissend, dass dieser Stadt ein Bauboom bevorsteht. Mit diesem Projekt verwirklicht die Karimpol Gruppe ihr grösstes Vorhaben in Mittel-Osteuropa. Es ist auch nicht das erste Gebäude in der polnischen Hauptstadt – es stehen 8 weitere auf der Liste.
Der Architekt
Das architektonische Projekt hat das Architekturbüro APA Wojciechowski aus Warschau entworfen (Projektdaten im Internet/polnisch/englisch).
Schlitzwand
Die Schlitzwand hingegen ist fast schon fertig (Dezember 2017) und wird am Ende 33 Meter tief sein. Hierfür war die Firma Warbud zuständig. Warbud ist ist zudem das bauausführende Unternehmen des Gebäudes.
Eingesetzte Kräne
Im Dezember 2017 hat Warbud bekannt gegeben, dass sie die zwei für den Bau benötigten Kräne von der Firma Herkules mieten wird. Die Mietkosten belaufen sich auf 3,4 Millionen PLN für einen Zeitraum von vorerst 22 Monaten. Die Kräne heißen Potain MD238 und MD365 mit einer Tragfähigkeit von entsprechend 12 und 16 Tonnen.
Bauverlauf aktuell
07.12.2017
Warbud gab bekannt, von wem sie die Kräne mietet, was bedeutet, dass man sich nun für den oberirdischen Teil des Baus vorbereitet.
25.09.2016
Das erste Foto habe ich am 25. September gemacht. Man konnte noch nicht viel sehen, aber es tut sich viel, denn man hört die ganze ein Hämmern und Bohren.
Bedanken will ich mich für die freundliche Unterstützung von BeyondPR.pl.

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