Polens Hauptstadt ist weitläufig, sie erstreckt sich immerhin über etwas mehr als 517 Quadratkilometer. Ungefähr 1,75 Millionen Menschen leben hier (laut Statistik), inmitten historischer Paläste, sowjetischer Blockbauten und moderner Hochhäuser. Im Herzen der Altstadt lockt der Marktplatz mit seinen anheimelnden Cafés, umgeben von pastelligen Fassaden. Warschau hat sich nicht nur gut gehalten, sondern teilweise wieder zu einer echten Perle gemausert. Mit Kontrasten und Widersprüchen zwar, doch gerade deshalb absolut sehenswert.
Kulturelles Sightseeing auf den Spuren der Geschichte
Die Alexander Zitadelle gehört zu den prächtigsten Sehenswürdigkeiten dieser Stadt. Es handelt sich um eine pompöse Burganlage, die gar nicht mal so alt ist. Zar Nikolaus I. errichtete sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in den 1960er Jahren zog das historische Museum in diese Gemäuer ein. Wer sich gern mit uralten Dokumenten, ebenso alten Waffen und anderen Hinterlassenschaften aus fernen Zeiten beschäftigt, ist hier genau richtig am Platz. Die Stadt schmückt sich außerdem gleich mit mehreren Palästen, als besonders herausragend gilt das berühmte Königsschloss. Es gehört gemeinsam mit der Warschauer Altstadt dem UNESCO-Weltkulturerbe an. Das Hauptgebäude stammt aus dem Jahr 1618, und wer mag, kann es sich von innen ansehen. Der Thronsaal ist besonders prächtig ausgestaltet, doch auch in den anderen Räumlichkeiten bestaunt der geneigte Besucher farbenfrohe Glasfenster und kunstvoll gemalte Fresken. Auf dem Schlossplatz finden regelmäßig spannende kulturelle Veranstaltungen statt und auch die Altstadt selbst ist prall gefüllt mit kulturellen Inspirationen. Wer den Taras Widokowy mit seinen 130 Stufen erklimmt, der genießt einen weiten Blick über Warschau und Umgebung.
Von wegen „tote Hose“: lebendiges Nachtleben in Warschau
Zwar verfügt die Stadt über keine besondere Amüsiermeile, wo sich Clubs, Bars und Kneipen aneinanderreihen, trotzdem hat sie auch nachts einiges zu bieten. Das Casino Warsaw im Hilton ist ein ideales Ziel für einen Abend mit Glamour-Effekt, denn hier wird nicht nur die Einhaltung etablierter Sitten erwartet, sondern auch Kleidung im gehobenen Stil. Die luxuriös eingerichtete Spielbank erstreckt sich über drei Stockwerke auf insgesamt 20.000 Quadratmetern. Zusätzlich zu den zahlreichen Slot Machines lockt auch das klassische Spiel mit etwa 30 Tischen. Besucher, die nicht gern länger an einem Fleck bleiben, sondern lieber von einem Lokal ins Nächste hüpfen, müssen schon ein bisschen mobil sein. Das Taxi gilt für Nachtschwärmer meistens als Hauptfortbewegungsmittel. Rund um die beiden Straßen Parkingowa und Żurawia hat sich über die Jahre ein lohnender Anlaufpunkt für alle Vergnügungswillen gebildet, die sich gern bei Mondenschein durch die Stadt bewegen. Seit die berühmte Mono Bar ihren Sitz hierher verlagert hat, bildete sich in diesem Bereich allmählich eine doch recht ansehnliche Umgebung.
Vollgepackt und zufrieden: Die Shopping-Hotspots der Stadt
Warschau verfügt über mehrere moderne Einkaufszentren mit vielen verschiedenen Geschäften. Jedes von ihnen stellt auf eigene Weise einen echten Magneten für shoppingfreudige Menschen dar, ob es sich nun um Einheimische oder um Touristen handelt. Mit dazu gehört auf jeden Fall das Arkadia mit seinen etwa 200 Geschäften und Gastronomien. Die Shoppingmall zählt zu den größten ihrer Art in ganz Osteuropa, und das will wirklich etwas heißen. Mit im Angebot sind hier sogar ein Multiplexkino und ein Fitnesscenter, um Vergnügen und Sport nicht zu kurz kommen zu lassen. Das Blue City kann sich allerdings auch ganz gut sehenlassen, hier haben sich ebenfalls etwa 200 verschiedene Läden beziehungsweise Vergnügungseinrichtungen angesiedelt. Ein Nachtclub befindet sich ebenso mit an Bord wie der faszinierende Springbrunnen im Zentrum der Anlage, der bis zu 26 Meter hohe Fontänen erzeugt. Wer Sightseeing und Einkaufsbummel miteinander verbinden möchte, den zieht es in die schicken Boutiquen der Altstadt. Ein paar Euros mehr im Geldbeutel sollten zu diesem Zweck allerdings vorhanden sein.

Essen in Warschau: Viel mehr als einfach nur „sattwerden“
Allein im Arkadia laden etwas 30 verschiedene Gaststätten zu einer kulinarischen Pause ein, sodass beim Shopping kein dauerhafter Hunger aufkommen muss. Das Blue City ist ähnlich gut ausgestattet, darben muss hier also niemand. Allerdings gibt es natürlich auch die Möglichkeit, ein Restaurant außerhalb der großen Shoppingmalls aufzusuchen. Das Czerwony Wieprz gilt beispielsweise als bestes Themenrestaurant der Stadt, es nimmt ehemalige östliche Machthaber wie Mao Tse Tung und Erich Honecker aufs Korn. Die Gerichte tragen entsprechende Namen, sogar ein „Schweinekotelett der Proletarierklasse“ ist zu haben. Das Ambiente ist gemütlich und angenehm nostalgisch, sodass die Gäste häufig auch nach dem Essen noch eine Weile bleiben und entspannt verdauen. Echte Gourmets begeben sich ins Atelier Amaro, das 2013 mit einem Michelin Stern ausgezeichnet wurde. Die Küche ist modern ausgerichtet, die Zutaten orientieren sich an der jeweiligen Saison. Opulente Menüs mit drei bis acht Gängen warten darauf, nicht nur schlicht verspeist, sondern auch ausgiebig bewundert zu werden. Deutlich preisgünstiger und herrlich deftig geht es in der Bierhalle zu, wo ein wechselndes Buffet mit leckeren Vor- und Nachspeisen lockt. Im Sommer setzen sich die Gäste gern nach draußen.
Dass Warschau eine Reise wert ist, war schon vorher bekannt. Jetzt sind noch einige schlagkräftige Argumente hinzugekommen, die charmante Metropole möglichst bald einmal zu besuchen. Rund ums Jahr stehen die Tore der Stadt für Besucher weit offen, doch von Mai bis August spielt das Wetter am besten mit. Wie wäre es also mit einem anregenden Sommerausflug?
Beitragsbild: Foto von Skitterphoto (Autor) via Pixabay
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