Pressespiegel

Kranke Kühe in Polen heimlich geschlachtet

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Reporter des Privatsenders TVN decken auf, wie kranke Kühe heimlich in einem Schlachthof ohne tierärztliche Kontrolle geschlachtet und als gesund auf den Markt gebracht werden. Die Tiere wurden dabei auf brutale Art misshandelt. Das Fleisch kann bei jedem auf dem Teller gelandet sein – europaweit. Ein Rindfleischskandal erschüttert Polen.

Kette hoch, Bolzen rein und Kehle durch – nächste…

Reporter des privaten Senders TVN haben einen Informanten in einem Schlachthof eingeschläust, wo man solche mafiösen Machenschaften vermutete. Es war viel schlimmer als man vermutete. Die Tiere wurden schon in einem sehr schlechten Zustand angeliefert und mit Stahlketten am Kopf oder an den Beinen ins Lagerinnere gezogen. Die Tiere waren zum Teil nicht mehr in der Lage aufrecht zu stehen. Anschließend hiebte man die Tiere in die Luft, stieß den Bolzen in den Kopf und schnitt die Kehle auf. Die nächsten Kühe schauten dabei minutenlang zu.

Tumore und dunkle Flecken wurden per Hand rausgeschnitten. Der Informant wurde zudem angewiesen das Fleisch ansehnlicher zu machen, indem er es mit dem Messer abrieb. Der Geruch ließ jedoch keine Zweifel aufkommen, dass dieses Fleisch schlecht und für den Verzehr absolut ungeeignet war. Den Informanten beruhigte man mit der Aussage „Keine Sorge. Das wird später nur ein Kebab“.

Schlachtung ohne Aufsicht

Bei jeder Schlachtung muss ein Veterinär dabei sein. Das Fleisch muss vor und nach der Schlachtung kontrolliert werden. Ist das Tier gesund, bekommt es einen braunen ovalen Stempel, welche nur der Tierarzt hat. Klar ist jedoch, dass der Stempel nicht geklaut wurde. In einer Nacht kann ein Veterinär für sein Schweigen bis zu 2000 PLN verdienen. Er kommt am nächsten Morgen nur, um die nötigen Dokumente zu unterzeichnen.

Und die Viehzüchter? Die Gewinne steigen zum Teil von 350 000 PLN bei gesetzmäßiger Schlachtung auf über 2 Millionen PLN pro Jahr auf die oben beschriebene Weise. Ein lukratives Geschäft, wenn man kein Gewissen hat.

Europaweiter Skandal

Der Durchschnittspole konsumiert jährlich ca. 75 Kilogramm Fleisch pro Jahr, wovon nur etwas mehr als 3 Kilogramm vom Rind kommen. In der Europäischen Union sind es 11 Kilogramm. Daher verwundert es nicht, dass 80 Prozent der polnischen Rindfleischproduktion ins Ausland gehen. Der Bericht des Senders TVN über das Rindfleischskandal in Polen sollte eigentlich europaweite Auswirkungen haben. Doch nach nur ein paar Tagen wurde die Affäre unter den Teppich gekehrt. Die Experten haben die polnische Regierung angewiesen alle Importländer zu benachrichtigen. Das Fleisch kranker Tiere kann ernsthafte Erkrankungen nach sich ziehen. Insofern ist es ratsam weniger oder am besten vorerst gar kein Rindfleisch zu essen. Die ganze Affäre wird jedoch ziemlich leise im Hintergrund runtergeschraubt.

Das Argument, dass man auch sterben kann, wenn man über die Straße geht, ist leider unlogisch. Denn wenn man über die Straße geht, schaut man schließlich vorher nach links und rechts.

Antoni Administrator
Europäer mit polnischem Herz und deutschem Hirn! Eigentümer des Touristikunternehmens Walking Poland Group, lizenzierter Stadtführer in Warschau, Fotograf, Jurist (1. Staatsexamen), Redakteur
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Antoni Administrator
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