Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak und der Vorsitzende der Staatlichen Luftfahrtwerke in Mielec (Polskie Zaklady Lotnicze, kurz PZL Mielec) Janusz Zakrecki haben am Freitag (25.01.2019) einen Kaufvertrag über vier S-70i Black Hawk für die polnische Armee unterschrieben. Die Hubschrauber sollen bis Dezember 2019 geliefert werden.
Inhalt
Black Hawk Made in Poland

Ein einzelner Transporthelikopter kostet ca. 75 Millionen PLN. Die S-70i ist die neueste Version der Black-Hawk-Reihe. Ihren Erstflug hatte sie am 1. Juli 2010. Die erste Lieferung ging nach Saudi Arabien.
Die Vertragssumme für alle vier Hubschrauber inklusive eines Schulungs- wie Logistikpaketes beläuft sich auf 683,4 Millionen PLN (159,92 Millionen EUR / Kurs vom 27.01.2019). Der Vertrag wurde am 24. Januar 2019 unterschrieben. Ausgestattet werden die Polnischen Streitkräfte, welche eine Teilstreitkraft der Polnischen Armee sind. Sie sind mit den United States Special Forces oder dem Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr vergleichbar. Sie umfassen 2 250 Soldaten und wurden im Jahre 2007 aufgestellt.
Die Helikopter werden von den Staatlichen Luftfahrtwerken (PZL) in Mielec gebaut. Es ist das größte Werk der Luftfahrtindustrie in Polen. Seit 2007 ist die US-amerikanische Sikorsky Aircraft Corporation Eigentümer von PZL Mielec. Das Verteidigungsministerium und auch Premierminister Mateusz Morawiecki betonten mehrmals, wie wichtig es ist, dass solche Projekte in Polen ausgeführt werden. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen aus der Region Karpatenvorland (Podkarpackie) werden davon profitieren.
Nicht alle sind zufrieden
Die Ausschreibung für das Projekt wurde vom Verteidigungsministerium 2017 verkündet. Drei Unternehmen haben ihre Angebote abgegeben. doch es schien von vornherein klar, wer die Ausschreibung gewinnen wird.
„Wir sind überrascht und fühlen uns vom Verteidigungsministerium betrogen“ sagt Pawel Sadowski, Gewerkschaftsvertreter der PZL Swidnik, eines Konkurrenten von PZL Mielec. Andrzej Kuchta vom Gewerkschaftsverband Solidarnosc kritisierte die Ausschreibungsverfahren. PZL Swidnik muss, wie er sagt, bei jeder Ausschreibung hart verhandeln und sich ungeheuer anstrengen. Sofern es jedoch um US-amerikanische Interessen und schweres Gefährt geht, wird alles aus freier Hand entschieden. Die harten Beschuldigungen betreffen zahlreicher Versprechen während der Wahlkampagne 2015. Damals hatte man dem Werk in Swidnik zahlreiche Projekte versprochen Bisher wurde nicht ein einziger Vertrag unterschrieben.
Beitragsbild: Black Hawk beim Sonnenuntergang von Jason Mrachina via Flickr [CC BY-NY-ND 2.0]
Kommentare