Die polnische Hauptstadt blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück, die sich nicht nur in der prächtigen Architektur und den zahlreichen Museen zeigt. Nein, einige aus Warschau und Umgebung stammende (historische) Persönlichkeiten prägten die Welt entscheidend mit.
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Koryphäe der Wissenschaft: Marie Curie
Die berühmteste Warschauerin ist sehr wahrscheinlich Maria Skłodowska-Curie, kurz Marie Curie genannt. Sie wurde 1867 in der Hauptstadt geboren und zählt heute zu den bedeutendsten weiblichen Koryphäen der Wissenschaft. Sie entdeckte die Radioaktivität und mit ihr die Elemente Radium und Polonium. Marie Curie wandte ihre Erkenntnisse im Bereich der Krebstherapie an und gab damit entscheidende medizinische Impulse. Sie erhielt 1891 als erste Frau der Weltgeschichte die Erlaubnis, an der Pariser Sorbonne zu studieren und durfte sich über zwei Nobelpreise in Physik und Chemie freuen. Letzteres konnte ihr bis heute kein anderer Wissenschaftler nachmachen! Ihr Curie-Institut existiert bis heute und setzte ihre Arbeit nahtlos über die Jahrzehnte fort.
Nervenstarker Pokermillionär: Dzmitry Urbanovich
Ganz anderen Ambitionen folgt Dzmitry Urbanovich, der in Białystok aufgewachsen ist und auf der Weltrangliste der Pokerspieler den 29. Rang einnimmt. Bislang durfte der junge Mann bereits 5,6 Millionen US-Dollar für sich in Anspruch nehmen, und das allein, weil er sein Lieblingskartenspiel bestens beherrscht. Urbanovich ist der Erfolg jedoch nicht einfach so zugeflogen! Bereits in jungen Jahren sammelte er seine ersten Erfahrungen im Poker und erarbeitete sich den Weg aus der Online-Poker-Szene heraus in die reale Turnierwelt. Dazu braucht es nicht nur Nervenstärke, Durchsetzungsvermögen und eine gehörige Portion Talent, sondern auch Selbstvertrauen und die richtige Herangehensweise. Die richtige Mischung aus diesen Eigenschaften hat Urbanovich mit seinen jungen 23 Jahren zum mehrfachen Millionär gemacht.
Treffsicherer Stürmer: Robert Lewandowski
Was viele nicht wissen: Auch der berühmte Bayern-Stürmer Robert Lewandowski stammt ausgerechnet aus Warschau. Er kam dort im Jahr 1988 auf die Welt und gehört seit 2008 dem polnischen Nationalkader an. Im Jahr 2014 gesellte sich der Fußballstar zum FC Bayern München und stürmt seitdem gemeinsam mit den anderen Lederhosen die deutsche Bundesliga. Vorher war er bereits drei Jahre lang bei Borussia Dortmund aktiv, bis die Bayern ihn abkauften. Seine herausragenden Leistungen machten den schlaksigen Polen weltbekannt, niemand schießt aktuell in der 1. Bundesliga mehr Tore als er. Lewandowskis Vertrag geht noch bis 2021, doch soll er angeblich bald schon um zwei Jahre verlängert werden. Die Bayern möchten sicher kein Risiko eingehen, dass ihnen ihr Superstar wieder abhandenkommt.

Hochgeachteter Komponist: Fryderyk Chopin
Warschau hat auch einen der bekanntesten Komponisten der Weltgeschichte hervorgebracht: Fryderyk Chopin. Der Musiker lebte von 1810 bis 1849 und brachte in diesen kurzen 39 Jahren derart viele außergewöhnliche Kompositionen hervor, dass sein Name allerorts hochgehalten wird. Die meisten seiner Werke waren für das Klavier bestimmt, sie besitzen volkstümliche Anklänge, sind aber sehr komplex gestaltet. Chopin entfaltete einen einzigartigen Stil, den Musikkenner schon bei den ersten Noten heraushören können. Er inspirierte damit spätere Komponisten wie Robert Shumann und Richard Wagner und beeinflusste auch Siergiej Rachmaninov und Claude Debussy. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte der großartige Musiker in Frankreich, weshalb er oft für einen wachechten Franzosen gehalten wird. Auch sein Name trägt zu diesem Irrtum bei.
Erfinder des Esperantos: Ludwik Zamenhof
Der Name Ludwik Zamenhof ist hingegen heute weitgehend unbekannt, und doch handelt es sich um einen großen Mann, der 1859 in Białystok auf die Welt kam. Dieser Ort gehörte damals dem russischen Zarenreich an und diente als Sammelbecken für Menschen unterschiedlicher Sprachen und Nationen. Fremdsprachen fand Zamenhof schon immer interessant, er lernte viele verschiedene, doch trieb ihn irgendwann nur noch ein weitaus wichtigerer Wunsch an: eine Sprache zu erfinden, die irgendwann alle Menschen der Welt sprechen werden. Damit ließe sich die Verständigung deutlich erleichtern und die Konflikte hoffentlich minimieren!
Er schuf das „Esperanto“, eine einfach aufgebaute Plansprache, die er 1887 der Öffentlichkeit vorstellte. Diese Sprache lebt tatsächlich noch heute, es gibt einen Radiosender in Esperanto und sogar einige Muttersprachler. Geschätzte 1 Million Menschen beherrschen Esperanto als Zweitsprache. Englisch etablierte sich allerdings schneller und gründlicher – und trug deshalb schlussendlich als „Weltsprache“ den Sieg davon.
Meisterin im Art Deco: Tamara de Lempicka
Fehlt nur noch eine Künstlerin in diesen hochgeschätzten Reihen! Tamara de Lempicka kam zwar ursprünglich aus Moskau, zog dann aber recht zeitnah nach Warschau um. Sie war als feinsinnige Art-Deco-Malerin bekannt und lernte einige Zeit lang bei dem großen Kubismus-Meister Andre Lhote. Bald schon zog es sie nach Paris, zum damaligen Hot-Spot der Künstlerszene, wo sie sich prächtig entfaltete.
Als Mitglied der Pariser Boheme lernte sie auch Pablo Picasso kennen und begann einige Affären sowohl mit Männern als auch mit Frauen. Ihre Portraits sind heute noch besonders bekannt, sie weisen eine intensive Farbigkeit und kubistische Formen auf. Ihr Leben währte von 1895 bis 1980, ihr Ruhm reicht weit darüber hinaus. Stars wie Madonna, Barbra Streisand und Jack Nicholson schwärmen heute von ihren Werken und haben das eine oder andere wertvolle Stück bei sich zu Hause hängen.
Wir haben zu Anfang nicht zu viel versprochen: Diese Menschen haben tatsächlich auf ihre Weise die Welt geprägt und Polen zu einem guten internationalen Ruf verholfen. Es wären sogar noch viele weitere Persönlichkeiten in diesem Zusammenhang zu nennen, doch das machen wir ein andermal.
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