Obwohl Polen schon 2004 Miglied der Europäischen Union wurde, ist der Polnische Zloty (PLN) weiterhin die offizielle Währung. Und es sieht nicht danach aus, als ob sich das in naher Zukunft ändern sollte. Es gibt in Polen Ferienorte, in denen auch mit dem Euro bezahlt werden kann. Warschau gehört nicht dazu. Ich kenne hier nur einen kleinen Souvenirladen, wo man sogar mit Münzgeld bezahlen kann. Was bleibt, ist die in Warschau sehr beliebte Kartenzahlung oder man geht klassisch in die Wechselstube, die auf Polnisch kantor heißt. Und hier ist höchste Vorsicht geboten!
We sell! We buy!
Das ganze Währungssystem dreht sich um das Kaufen und Verkaufen der entsprechenden Zahlungsmittel. Dabei gibt es bei jedem Währungpaar mehrere Konstellationen. In unserem Fall, wenn der Reisende aus dem Euroland nach Polen fährt, gilt folgendes:
Die Wechselstuben kaufen EUR
Die Wechselstuben verkaufen PLN
Auf den langen Listen mit den Währungskursen gibt es daher immer zwei Spalten, eine mit den Kaufpreisen und eine mit den Verkaufspreisen. Und jetzt ist es sehr wichtig zu wissen, wer von wem kauft und wer von wem verkauft!

UNBEDINGT MERKEN: Du möchtest am Ende Polnische Zloty in der Hand halten. Dafür musst Du Deine EUR verkaufen und kaufst dafür PLN. Wichtig ist, dass diese Transaktion aus der Perspektive der Wechselstube betrachtet wird. Diese kauft Deine EUR und verkauft Dir ihre PLN.
Die Wechselstuben werben in den Schaufesntern zumeist mit dem We sell – Preis für den EUR, also dem Preis, den sie Euch geben, wenn Ihr Eure PLN verkaufen würdet. Und genau darauf fallen die meisten rein, weil dieser Preis für Euch absolut irrelevant ist. Und das allerschlimmste dabei ist, dass diese Preise wesentlich höher sind, als die Kurse von EUR nach PLN.
In der Ruhe liegt der Kurs
Wenn die Wechselstuben Euch mit dem irrelevanten Kurs im Schaufenster in das Lokal gelockt haben, wo die Währungsliste in einer nicht sichtbaren Stelle hängt, rufen die Kassierer Euch sofrt zum Fensterchen und ziehen die Transaktion sofort durch. Nach einer Weile merkt Ihr, dass der Kurs ein anderer ist. Dann ist es aber schon zu spät. Sobald der Wechselstubenbetreiber die Tasten auf seiner Kasse eingetippt hat, ist jegliche Reklamation ausgeschlossen.
Geht in Ruhe an die Sache ran. Ignoriert alle Preise, die in Schaufenstern ausgehängt werden. Sucht vor der Transaktion unbedingt die offizielle und ganze Liste der Währungskurse und sucht nur nach den We-buy-Preisen, also den Preis für Eure EUR. Dann kann nichts schief gehen.
Noch eine Sache! Man könnte ja gleich den Verdacht schöpfen, dass alle Wechselstuben diese Masche durchziehen. Dem ist natürlich nicht so. Es gibt Wechselstuben, die die ganze Liste sichtbar aushängen, in Ruhe das Geld zählen und Euch vor der Transaktion informieren, wieviel Geld Ihr erhaltet. Und genau diese Wechselstuben würde ich aufsuchen, diese sind es, die fair ihr Geld verdienen sollen. Alle anderen bitte ignorieren!
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